Neurozentriertes Training

Das Gehirn spielt eine entscheidende Rolle, denn Kopf und Körper sind eine Einheit. Alles hängt maßgeblich von unserem Gehirn ab. Unser Gehirn reguliert und kontrolliert alles im Körper. Es ist quasi der Chef. 

Wenn man z.B. dauerhaft an Verspannungen (Nacken, etc.) leidet und man sich massieren lässt, ist vielleicht erst mal eine Verbesserung da, aber die Verspannung kommt meistens wieder. Und da kommt neurozentriertes Training ins Spiel. Alles was wir tun und empfinden, ist vom Gehirn abhängig. Es bekommt aus den unten genannten Systemen Informationen (sensorischer Input).

Die Augen (visuelles System), das Gleichgewichtsorgan (vestibuläres System) und Gelenke/Muskeln/Faszien (propriozeptives System), Interozeption (Infos aus dem Körperinneren wie Atmung, Blutdruck, ph-wert, Thermoregulation). Da kommt der Vagus ins Spiel. Den erwähne ich im Text Atmung noch genauer. Alles wird mit unserem vorhandenem Wissen analysiert, interpretiert, integriert und erzeugt daraus ein Endergebnis. Z.B. Bewegung (Motorischer Output).

Wenn die Informationen aus diesen Systemen unzureichend sind und das Gehirn nicht vorhersehen kann, ob sein Überleben gesichert ist, werden wir z.B. durch Schmerz, Unbeweglichkeit, Schwindel, Depressionen, kurzum, in unserer Leistungsfähigkeit limitiert.

Das Gehirn will nur eins „Sicherheit“

In meinem Training steht vordergründig die Frage im Raum: „Wo liegt die Wurzel des Problems?“

Die Antworten liegen im Gehirn.

Da jeder Mensch, jedes Nervensystem individuell zum bestehenden Problem betrachtet werden muss, ist das TESTEN ein wichtiger Faktor. Es gibt nicht die Übung für jeden. Jeder Mensch reagiert anders. Die Vorgehensweise sieht so aus:

– Test (z.B. Beweglichkeit, Kraft, Gleichgewicht, Koordination)

– Übung

– Retest 

Das Nervensystem gibt eine DIREKTE Antwort. Entweder ist der jeweilige Test besser, neutral oder schlechter.

Daraus setzt sich dann das Übungsprogramm zusammen.

Wichtig zu verstehen ist, dass Trainingsergebnisse nicht nur mit Willen, Fleiß oder genetischen Vorraussetzungen beeinflussbar sind, sondern maßgeblich von den Informationen aus den oben genannten Systemen, die im Gehirn ankommen.

Die Informationen werden dann über die Systeme Augen, Gleichgewicht und Gelenke über die peripheren Nervenbahnen zum Rückenmark und von dort weiter hoch ins Gehirn geleitet (stark vereinfacht).

Diese ganzen Wege und Vorgänge müssen reibungslos ablaufen, damit keine Limitierung von Leistung, Schmerz oder anderes entsteht.

Für mich die effektivste und zielführendste Art zu arbeiten. Man kann das Nervensystem nicht auschließen und es ist in meinem Training ein fester Bestandteil.

Neurozentriertes Training | Alexandra Raj